Alle Gedichte, die in keine andere Kategorie passen

Leben ist bewegen

Beitragvon Jojo » Di 18 Mai, 2010 01:24


Es ist die Sehnsucht nach der Ferne!
Sie treibt mich weg, ich such die Sterne.
Hier ist der Punkt an dem die Welt stillsteht,
der Punkt, an dem der Wind sich dreht.
Ein Korn im Sand, Sand in irgendjemands Hand.
Bleib nicht hier,
und füg dich ein,
in dein unscheinbares Sein.
Ganz egal wohin wir gehen,
Hauptsache wir bleiben nicht stehen.
Wir haben kein genaues Ziel
Wir spielen das Leben-lebe-spiel.
"Why is it that, as a culture, we are more comfortable seeing two men holding guns than holding hands?" - Ernest Gaines
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Re: Leben ist bewegen

Beitragvon Le_Freddy » Di 18 Mai, 2010 23:46


yo Jojo!

erstmal hallo und wilkommen im forum.
wir haben es hier mit einem gedicht zu tun, dass mir wie ich dir leider schon direkt an den kopf werfen muss nicht gefällt. das hat gründe:

a) die form
reimgedicht... ok. fängt ja auch schonmal klingend an - zwar an sehr alten skalen bemessen aber das tut's.
"Es ist die Sehnsucht nach der Ferne!
Sie treibt mich weg, ich such die Sterne."
das nu' Sterne und Ferne mich nicht sonderlich verblüfft sei mal dahingestellt.
du steigst jedenfalls 4 hebig ein, jambisch genauer. also nach dem betonungsschema:
xXxXxXxXx
xXxXxXxXx
dieser jambus, also der auftaktig alternierende rythmus hat sich dem deutschen gehör ja schon als lyrischer ton eingebrannt. aber dann sei bitte konsequent, auf die folgende zeile ist das schon nicht mehr anwendbar, deshalb klingt der nächste reim auch recht... NAAAja. du benutzt (fast nur) paarreime, was recht unkreativ wirkt weil, es oft so auch hier dazu führt, dass die verse den reimen angepasst werden - sprich verbogen. so zum beispiel in zeile 3.
eine waise hast du drin, die da recht nackt seteht und stattdessen die schwulstzeile: "Ein Korn im Sand, Sand in irgendjemands Hand." die nicht wirklich was sagt, außer, dass der autor/die autorin redewendungen kennt: gar-nicht-toll.

b) der inhalt / die logik
"leben ist bewegen" der titel und dann: "Es ist die Sehnsucht nach der Ferne!" was meint "es" das leben? nein, das war ja schon "bewegen" und keine sehnsucht. OK- das leben-lebe-spiel: das leben für sich könnte da rein spielen in dieser komposition, aber da fehlt mir, dass das auch so dargestellt wird.
Statt also zusammenhags- und auch inhaltslosenlosen kram daherzuschreiben, der sich noch wiederholt, will ich dir raten, weniger auf reime oderso zu achten und deiner idee erstmal struktur zu geben, dir klar zu werden was du sagen willst und wie du das erreichst.

c) (die intention selbst)
(es lässt sich natürlich auch noch darüber streiten, ob die ideen die rüberkommen sollen überhaupt stimmen und inwieweit den leser das interessiert. bei gedicht über "das leben" ist es wohl nicht zuträglich mit "Sie treibt mich weg," einzuleiten. der leser soll sich ja (hier) mit der Idee identifizieren können, da muss objektiver gehandelt werden.)


es wird kein gedicht, bloß weil es reime hat oder aus versen oder versähnlichem besteht.
wenn du fragen hast oder du glaubst, dass ich was falsch verstanden habe:
sei so frei!

mfg
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Re: Leben ist bewegen

Beitragvon Garfield » Mi 30 Jun, 2010 17:10


Janus lass bitte das spammen
Kurz, er bewies eine Geduld, vor der die hölzern-gleichmütige Geduld des Deutschen, die ja auf dessen langsamer, träger Blutzirkulation beruht, einfach gar nichts ist.
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