von Franz » So 23 Nov, 2008 11:07
Hallo Apnoe,
schön finde ich den ersten Vers, denn das blatt zu lüften ohne zu wenden birgt schon irgendwie etwas
kleines-feines geheimnisvolles in sich. Auch Vers drei leise liegt seine hand in den umwegen vor mir malt
sich mir schön auf die Synapsen: ein zartes herantasten, das noch unsicher, seinen Weg über Umwege
ans erhoffte Ziel zu suchen scheint. Etwas erwartendes gibt sich als Beigeschmack, denn ein leises Liegen
an sich kann man ebenso als 'Lauern' werten, und dieses fügt sich ebenfalls in den Kontext ein.
Das Geschehen um die Sichel nehme ich salopp als den Mond der sich am (vielleicht) fernen Felsen bricht, hinter ihm hervorschaut,
oder oder oder. Interessant finde ich die vermeintliche Wendung im vor-vorletzten Vers (über kopf zu grunde gerichtet die augen),
speziell das zu grunde gerichtet. Einer deiner Protagonisten scheint den Kopf zu Grunde zu richten, wobei hier
das 'etwas zu Grunde richten' als negativer Beigeschmack anhaftet. Rückschließend könnte man auf die Sichel
im vorherigen Vers steuern, was dem Ganzen etwas endliches anverleibt. Das Endliche würde sich dann z.B.
in den letzten beiden Versen vollenden, denn diese sprechen von vergangenem.
Dein Gedicht gibt sich (mir) als echt schönes Stück Erinnerung, das es versteht auf der ganzen Linie zu beeindrucken!
Den Titel kann ich jetzt, wo ich deinen zweiten Post gelesen habe, erst richtig einordnen, finde ihn aber ehrlichgesagt nicht besonders. Da ich eh kein Freund von Titeln bin, würde ich einfach den ersten Vers als solchen nehmen.
Besten Gruß, sans
[size=85:1uy1zthl]>> [/size]Jetzt kann man schreiben was man will
[size=85:1uy1zthl]Oskar Pastior *1927 †2006[/size]