Pessimistische Lyrik

Apathie - II Ruhe vor dem

Beitragvon Le_Freddy » Fr 23 Jan, 2009 18:17


Neonfackelflackerlicht
Mittagnächtlich siechen Sklaven
Konsumierend Telemohn
Haben heute große Schlacht
Jubelnd fiebernd selbst gesehen

Hinter Wänden weit entfernt
Stolzen die Kristallpaläste
Glitzern herrisch Herrlichkeit
Arroganz und Dekadenz
Wolken um die Dachbaustellen

Potenzial und Differenz
Keine Spannung zerrt an diesem
Stadtkonstrukt und bloß ein laues
Lüftchen predigt ignoriert
Änderung der Weltfunktion
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Re: Apathie - II Ruhe vor dem

Beitragvon Perry » Do 29 Jan, 2009 18:07


Hallo Freddy,
ich tippe auf eine Warnung vor einer totalen Urbanisierung der Welt.
Die Bilder sind mir allerdings ein wenig zu allgemein (Arroganz und Dekadenz)und gewollt (Glitzern herrisch Herrlichkeiten).
Gut gefällt mir der "Telemohn" als Multimedia-Rauschmittel.
LG
Perry
PS: Was ist Mittagnächtlich für eine Tageszeit?
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Re: Apathie - II Ruhe vor dem

Beitragvon Le_Freddy » Do 29 Jan, 2009 22:13


Nabend,

danke für deine Kritik.

ich tippe auf eine Warnung vor einer totalen Urbanisierung der Welt.

Ist das eine Frage auf die ich antworten soll? (Falls ja: Ich widerspreche nicht.)

PS: Was ist Mittagnächtlich für eine Tageszeit?

Wenn du so fragst: Keine.

Hm. Was das Gewollte angeht, ja, das war mir auch zu Beginn ein leichter Dorn im Auge, aber eigentlich dachte ich, dass ich es so formuliert habe, dass es auch so lesbar ist, dass es sich nicht ganz so gewollt anhört etwa: "...glitzern herrisch. Herrlichkeit, Arroganz und Dekadenz wolken um die Dachbaustellen."
Warum, dir das zu allgemein ist verstehe icht nicht ganz, ich hätte damit gerechnet, dass es als zu direkt empfunden würde.

mfg
fred
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Re: Apathie - II Ruhe vor dem

Beitragvon Perry » Do 05 Feb, 2009 20:37


Hallo Fred,
mit allgemein, meine ich nicht nur die Bilder sondern auch die pauschale Anklage. Wobei nicht speziell benannt ist gegen wen (Banken?) und vom wem (Sklaven?). Ich habe es gern, wenn ein lyrisches Ich oder Du bzw. Es spürbar ist. ;)
LG
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Re: Apathie - II Ruhe vor dem

Beitragvon Le_Freddy » Fr 06 Feb, 2009 00:58


nabend perry,

Nunja, das Konzept unter dem Oberbegriff "Apathie" war, dass das lyr.Ich eine rein betrachtende Position einnimmt, weil es den Kapmf um eine bessere, gerechtere Welt (wie immer die aussieht) aufgegeben hat, ob der Apathie der Gesellschaft, in der ausreichend Spannungen zwischen "Arm und Reich" vorhanden wären, dass es zu irgedneinem Umsturz kommen könnte (oder sogar müsste). Aber das einzige was geschieht ist, dass ein "laues Lüftchen" einen Umsturz predigt, dabei aber von der Gesellschaft ignoriert wird; selber aber - je nach Leseart- ignoriert, dass sich die "Spielregeln" geändert haben, und die eigenen Lehren dadurch nicht mehr aktuell sind. In diesem Kontext - vorallem dem der Apathie - wäre es mir falsch erschienen, ein lyr.Ich in Aktion treten und Irgendjemanden zum Aufstand animieren zu lassen. Zumal das lyr. Ich ja selber keine Idee hat wie die Situation zu beheben wäre.

Nein, es bezieht sich nicht auf die Banken, das Gedicht entsatnd einige Zeit vor der Krise. Es soll nur auf den Gegensatz von "Arm und Reich" darstellen, daher die Sklaven ~ die Arbeiter, die sich mit Telemohn betäubend ihrem Schiksal ergeben, in der schäbigen Umgebung von flackernden Neonfackeln, während die Kristallpaläste vor sich hin glitzern und immer weiter wachsen.
Allerdings fällt mir gerade auf, dass der Gegensatz größer wäre, wenn die Kristallpaläste nicht weit entfernt wären. Entschuldigung, dass muss ich noch mal ändern...

Außerdem habe ich ein schlechtes Gewissen , wegen meiner etwas dämlcihen Antwort bzgl. "Mittagnächtlich", es ist ein anderes Wort für immer, und entstand aus Redewendungen wie "Tag und Nacht", ein weiterer Einfluss ist das Neonfackelflackerlicht, dass unter anderem Tag und Nacht gleich macht, da es tags wie nachts die welt in das gleiche Licht taucht. Es zählt u.a. zu meinen Lieblingswörtern in diesem Gedicht. ;)

danke, für die beschäftigung
le freddy
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