von rivus » So 17 Mai, 2009 14:26
Hallo Ruelfig,
mich fängt dein Gedicht ein. Aus sehr vielen Gründen. Mich erinnert der Bergriff des Mechanischen sehr mit meinem ersten philosophischen Lesen von Descartes „Der Mensch ist eine Maschine“. Damals schauderte mich das Absolute, da es die industriellen „Errungenschaften“ der Menschen vorherahnte.
Die Mechanik des Gartens steht für mich für ein - ja ihr – Gartenwerk, mit welchem sie sich verschmolzen hat. Und inmitten dieses mechanischen Gartens sitzt sie nun in einem gnadenlos ablaufenden, immer wiederholendem Zeitwerk und wird zu einer Frau mit dem veschiedenen Gesicht, wie in einem Uhrengehäuse, mit veränderten Aussehen je nach Tages-, Jahreszeit und zunehmenden Alterungen. Nun sitzt sie schon „stundenlang“ in einem Zeigerlauf wie in einem Zeitraffer so „regungslos“ auf ihrer Bank, wie sie es schon oft in all ihren Lebensjahren getan haben mag. Ausgerechnet am „statischen“ Teich begegnen sich Gedankenblasen, die wider aller Mechanik torkeln und somit dem Mechanischen ein Schnippchen schlagen den gelogenen Blumendüften, die womöglich jegliche Zeit und Farben verbluten lassen, um „für den“ immerselben „Weg“ „auf den Straßen ohne Namen“ für einen langen Tagesmarsch mit Phantasien und gegen Langeweile gewappnet zu sein.
Doch „aus den Furchen die Vergangenheit“ hat sich die vorgegenwärtige Zeit umsonst gegen das Mechanische, immer Wiederkehrende , jegliche Zeit entnamende gewehrt und der letzte unmechanische Aufstand gegen die Willkür alles Vorherbestimmten endet im letzten Versuch, die individuelle Zeit unter „ungelösten Rätseln“ zu verbergen, zu retten im „Sturmwind über Land“. Die „Spur“ dieser „Diebe“ „ von zu viel zu wenig Samen“ kann man letztendlich nur noch trauen und nicht den verbliebenen Samen in den Sätzen des mechanischen Gartens, die nur noch in, über und mit den internen Mechanismen mechanisch funktionieren. So verbleibt dem einen Samen die Aufgabe, anderes zu fruchten, als einen alles namenlos machenden mechanischen Garten. Nur die Frau mit dem verschiedenen Gesicht (die Vielgesichter sind ja auch Swantewitt, Masurka Lysica) scheint mit ihren allzu menschlichen Gedanken im Widerstreit mit allem Geordneten die einzige Kraft zu sein, solche Veränderungen, wenn auch nur pö a pö voranzutreiben .... Ich denke da auch an das Vergehen & Sterben in sich geschlossener Gesellschaften, die meistens allzu zu lange und zu starr an Altem festhielten und so schon im Entstehen dem Niedergang geweiht waren.
Sehr gerne gelesen und darum als Gedicht des Monats vorgeschlagen
LG
Rivus