Gottes Werk
Verfasst: Mo 13 Apr, 2009 13:07
Ich präsentiere hier meine erste Kurzgeschichte, die ich bereits in einem anderen Forum gepostet und überabreitet habe. Kritik ist deswegen jedoch nicht weniger erwünscht. Über Interpretationen würde ich mich auch sehr freuen. Viel Spaß.
Gottes Werk
Die Sonne ging auf und die kleine, weiße Gestalt begann ihren Weg.
Sie ertrug das Leid, das sie umgab, denn ihr Glaube war tief in ihrem Herzen verankert und sie ließ sich von der Pein nicht erschüttern, denn ihr Verstand schirmte sie ab.
Und dennoch sollte beides in tausend Stücke zerspringen.
Ihr Weg führte das Mädchen, das an diesem grausamen Ort so fehl am Platz zu sein schien, mitten durch das verlassene Schlachtfeld. Tausende Menschen hatten hier ihr Leben gelassen. Ihre seelenleeren Augen starrten den ungebetenen Gast an, ihre Hände reckten sich ihm entgegen und ihre Münder schrien erstickt ihren Hass heraus. Doch das Mädchen ließ sich nicht beirren und setzte seine nackten Füße voreinander, einem nur ihm ersichtlichen Pfad folgend.
Die weißen Gewänder der Jungfrau sogen den Lebensaft, der hier allgegenwärtig war, bereitwillig auf und färbten sich unaufhaltsam dunkelrot. Zwischen ihren Zehen klebte das geronnene Blut und von ihrer Stirn perlte der Schweiß.
Doch sie schenkte dem See aus Blut, durch den sie watete, keinerlei Beachtung und blickte starr vorraus, ihre Augen immer auf das Ziel gerichtet.
Dann verfing sich ihr langer Schleier und die junge Frau, die ihr ganzes Leben ihrem Gott gewidmet hatte, stolperte und glitt zu Boden. Doch sie rappelte sich wieder auf, wischte das Blut, das im Namen ihres allmächtigen Herrschers vergossen worden war, aus ihrem Gesicht und ging im Schein der Mittagssonne weiter. Ihr Ziel war nun in unmittelbarer Nähe.
Der See aus Blut wurde immer tiefer, das Vorankommen immer
beschwerlicher und trotzdem war die Frau nicht aufzuhalten. Sie erkämpfte sich ihren Weg und verspürte keine Erschöpfung, denn ihr Glaube an den gütigen Gott stärkte ihren Geist und ihren Körper.
Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, als die kleine, rote Gestalt ihren Weg beendet hatte. Hier stand sie nun. In Mitten von Leid, Schmerz und Grauen und war von Glück erfüllt. Sie hatte das ihr vom allmächtigen, gütigen Gott auferlegte Werk vollbracht.
Voller Freude blickte sie sich um, sah das Blut, den Hass und den tausendfachen Tod und erkannte, was sie getan hatte, begriff was ihr Gott und Herrscher verlangt hatte. Zum ersten Mal öffnete sie wirklich ihre Augen und sah nicht nur, sondern verstand. Vom einen auf den anderen Augenblick ergab ihr bisheriges Leben keinen Sinn mehr.
Ihr Gottvertrauen löste sich auf, ihr Herz war verloren und ihr Geist versagte seinen Dienst.
Die Sonne versank gemeinsam mit der jungen Frau, doch ging sie am nächsten Morgen allein wieder auf.
Gottes Werk
Die Sonne ging auf und die kleine, weiße Gestalt begann ihren Weg.
Sie ertrug das Leid, das sie umgab, denn ihr Glaube war tief in ihrem Herzen verankert und sie ließ sich von der Pein nicht erschüttern, denn ihr Verstand schirmte sie ab.
Und dennoch sollte beides in tausend Stücke zerspringen.
Ihr Weg führte das Mädchen, das an diesem grausamen Ort so fehl am Platz zu sein schien, mitten durch das verlassene Schlachtfeld. Tausende Menschen hatten hier ihr Leben gelassen. Ihre seelenleeren Augen starrten den ungebetenen Gast an, ihre Hände reckten sich ihm entgegen und ihre Münder schrien erstickt ihren Hass heraus. Doch das Mädchen ließ sich nicht beirren und setzte seine nackten Füße voreinander, einem nur ihm ersichtlichen Pfad folgend.
Die weißen Gewänder der Jungfrau sogen den Lebensaft, der hier allgegenwärtig war, bereitwillig auf und färbten sich unaufhaltsam dunkelrot. Zwischen ihren Zehen klebte das geronnene Blut und von ihrer Stirn perlte der Schweiß.
Doch sie schenkte dem See aus Blut, durch den sie watete, keinerlei Beachtung und blickte starr vorraus, ihre Augen immer auf das Ziel gerichtet.
Dann verfing sich ihr langer Schleier und die junge Frau, die ihr ganzes Leben ihrem Gott gewidmet hatte, stolperte und glitt zu Boden. Doch sie rappelte sich wieder auf, wischte das Blut, das im Namen ihres allmächtigen Herrschers vergossen worden war, aus ihrem Gesicht und ging im Schein der Mittagssonne weiter. Ihr Ziel war nun in unmittelbarer Nähe.
Der See aus Blut wurde immer tiefer, das Vorankommen immer
beschwerlicher und trotzdem war die Frau nicht aufzuhalten. Sie erkämpfte sich ihren Weg und verspürte keine Erschöpfung, denn ihr Glaube an den gütigen Gott stärkte ihren Geist und ihren Körper.
Die Sonne neigte sich dem Horizont entgegen, als die kleine, rote Gestalt ihren Weg beendet hatte. Hier stand sie nun. In Mitten von Leid, Schmerz und Grauen und war von Glück erfüllt. Sie hatte das ihr vom allmächtigen, gütigen Gott auferlegte Werk vollbracht.
Voller Freude blickte sie sich um, sah das Blut, den Hass und den tausendfachen Tod und erkannte, was sie getan hatte, begriff was ihr Gott und Herrscher verlangt hatte. Zum ersten Mal öffnete sie wirklich ihre Augen und sah nicht nur, sondern verstand. Vom einen auf den anderen Augenblick ergab ihr bisheriges Leben keinen Sinn mehr.
Ihr Gottvertrauen löste sich auf, ihr Herz war verloren und ihr Geist versagte seinen Dienst.
Die Sonne versank gemeinsam mit der jungen Frau, doch ging sie am nächsten Morgen allein wieder auf.