Hallo,
Künstler sind Egoisten, die ihre Werke veröffentlichen, sich dabei etwas von der Seele schreiben und sich keinen Deut drum scheren, was der Leser damit anfängt.
(Eugen)
Genau das stört mich an meinem Unverständnis. Es macht die Texte so beliebig. Alles ist möglich, alles ist großartig, handwerkliche Schwächen gibt es gar nicht. Und alle Mühe wird nur auf mich als Leser abgeschoben. Genie und Mühsal schließen sich nun mal aus. Der Künstler bleibt auf seinem Sockel, den er sich aus Unverständlichkeit baut (das war jetzt natürlich auch überspitzt).
(sim)
Dass ihr bewusst überspitzt, um deutlicher zu zeichnen, hab ich trotz dem, was folgt, mitbekommen.
Als Außenstehende liest sich Einiges wie ein Disput darum, warum es bei vielen eigentlich nicht lohne, Textarbeit zu leisten, weil nach mancher Mühe eben der Rechtfertigungshammer aus der großen Kiste geschwungen wird. ("Die Fehler sind aber Absicht" / "Ich hab das ja auch nur für mich geschrieben" / "Du verstehst bloß mein' Style net").
Klar, ist immer wieder zu finden & für Kritiker sicherlich ärgerlich, in Lyrik wie in Prosa, wenn nichts kommt, mit dem man intersubjektiv etwas anfangen könnte.
Es gibt aber halt auch immer wieder anderweitige Verständnisse in der Bandbreite, und auch hierzuboard würden mir auch spontan einige Namen einfallen, die das, was sie machen, nicht als Milchglasfenster in der eignen Brust sehen, also ihre Texte nicht als ein Fenster, das allein dazu dient, andere / Leser mögen doch bitte möglichst genau in sie hineinsehen.
Wenn ich "Kunst als Einladung zur Kommunikation" hernehme, findest du, sim, hier bestimmt Etliche, die das Gestaltete in die Mitte rücken, vielleicht noch auf einer streichholzschachtelhohen Bühne sitzen, weil sie's halt geschrieben haben, aber schon ebenso im Abstand dazu wie auch du als Betrachter / Leser.
Es gibt viele Bemühen, durchaus "Welt" zu behandeln und zu bebildern, fern der eigenen Befindlichkeiten.
Dass es überall vorkommt, dass nichts zurückkommt auf die Textarbeit oder eben, dass man halt nur den individuellsten Style des Erdenrunds net verstehe ... naja. Passiert. Dass Texte nicht nur zwingend das transportieren, was man sich so vorgestellt hat und dass Primär- und Sekundärtextarbeit schon der Mühen bedarf, ist bei den meisten angekommen, behaupte ich mal dreist.
Ändert eben auch nichts an der Tatsache, dass Textarbeit bei sehr vielen willkommen ist.
Auch, wenn's Anfangs bei ungeübteren eher Fragen sind, wirst du recht schnell merken, wie der Schreiber reagiert, ob er dich rundum abblitzen lässt, oder ob's etwa Versuche gibt, den Leser zu überzeugen (in Foren geht's ja theoretisch). Ob es dich dann überzeugt, wird sich zeugen ... nein, "zeigen".
Texte erschließen sich ja auch manchmal erst in gemeinsamer Arbeit, & vielleicht bringt's dir anfangs was, bei Gedichten, die dich interessieren, mitzulesen, wo andere Anker geschlagen haben, um Zugänge zu finden.
Und wenn du dann selbst wieder was angehen magst - es kann dir im Grunde nix Übles passieren.
Der große Zampano hat sich bislang noch nicht angemeldet, as far as i see oO .
Ach so: herzlich willkommen nachträglich. Meine Kinderstube, ich vergaß.
viele Grüße,
r~~~