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BeitragVerfasst: Do 13 Dez, 2012 12:21
von kokoschanell
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Re: Sei

BeitragVerfasst: Do 13 Dez, 2012 17:37
von maxk
Hi kokoschnell,

Vorneweg: dein Gedicht erinnert mich sehr an den Psalm 23.
Du zeichnest unterschiedliche Wege, auf denen man sich jeweils bewegen kann, doch der eine "fliest und verbindet", der andere zerstört. Schön ist für mich die Gemeinsamkeit im fließen und züngeln, beides erfolgt in schlängelnder Form, doch hat eine unterschiedliche Wirkung.

Dann geht es weiter, der Pfad der durch die Berge führt und anderen das Leben angenehmer macht, der Hirte der seine Herde führt.

Die letzte Strophe. Ich musste dreimal lesen um festzustellen, dass es "Alter" und nicht "Altar" heißt. Schön finde ich die Formulierung "geh dir auf den Grund", nicht zu verwechseln mit dem "auf Grund setzen". Denke über dein Leben nach, welche Wege du gegangen bist und welche du gehen wirst. Das "klare Wasser" hat mich übrigens auf den Psalmtrip gebracht.

Das ganze klingt für mich wie ein schöner Taufspruch, es ist alles klassisch gehalten bei den Metaphern. Für mich persönlich ist es etwas glatt, geht zu sehr in eine Richtung, aber es ist gut und stimmig so wie es ist.

Lieben Gruß, Max

Re: Sei

BeitragVerfasst: Do 13 Dez, 2012 22:16
von kokoschanell
lieber max,
ja, du hast alles richtig empfunden.
dass es an einen psalm erinnert, erstaunt mich nicht. ich bin, obwohl ich aus der kirche ausgetreten bin, ein gläübiger mensch.
die bibel lese ich allerdings nicht.
aber vielleicht ist ja was hängen geblieben-lächel.

angesichts einer konkreten privaten situation kam ich als feuerzeichen ans denken. dies kam dabei heraus...

danke dir und lg von koko

Re: Sei

BeitragVerfasst: Fr 14 Dez, 2012 12:11
von struktur-los
Hallo Koko,

dein Gedicht möchte m. E. das innerste, das wahre Ich hervorrufen. Sei du selbst und du wirst klar sein, mit dir und der Welt verbunden deinen eigenen Weg er-schaffen/gehen, der dir, stets neue Blickwinkel eröffnend, zur Selbstverwirklichung verhilft. Ok.

Dennoch denke ich, dass sich in uns alle Elemente wiederfinden (somit auch das Feuer), uns ausmachen und uns dazu verhelfen, nicht nur zwischen den Bergzügen das Leben zu finden und zu spüren, sondern gerade auf den schroffen Hängen und in manchen Schluchten, die nun mal zu uns selbst gehören und sich auch in der Um-Welt widerspiegeln – uns wachsen lassen, sensibilisieren, um die Dinge um uns, mit uns differenzieren und einordnen zu können, das Schöne sichtbar, erkennbar zu machen.

"Geh dir auf den Grund" – diese Gedanken-Zeile gefällt mir.

Du schreibst sehr weich, deine Texte wirken authentisch – das mag ich.

Liebe Grüße
strukti

Re: Sei

BeitragVerfasst: Sa 15 Dez, 2012 20:00
von kokoschanell
danke, liebe strukti.

ja, es geht nicht nur darum, wo man wandelt ( zwischen den bergzügen), sondern eben wie man wandelt.
eine mahnung, nicht der schroffe ( berghang) zu sein, sondern der vermittelnde.
leider ist das, wie du schon schreibst nicht so einfach. weil eben die anderen elemente, auch nach charakterveranlagung in jedem schlummern.

eine anlehnung an die chinessiche lyrikschreibweise, die ich sehr mag, aber selten schreibe.

die japanische , ornehmlich haikus, tankas und co ist nocht so mein ding.

aber jedem das sein... :emo:

lg von koko
wo ist eigentlich rivus? ich hoffe, es geht ihm gut? :engel:

Re: Sei

BeitragVerfasst: So 30 Dez, 2012 17:49
von rivus
hi koko,
ein klares gedicht mit bildern, die man nachzeichnen kann.


gern gelesen
lg ivus

Re: Sei

BeitragVerfasst: Mi 02 Jan, 2013 00:34
von kokoschanell
danke, lieber rivus. obwohl es mir eigentlich ein wenig einfach vorkommt.
aber vielleicht ist es grade das, was gemocht wird in diesem falle.
lächeln von koko

Re: Sei

BeitragVerfasst: Do 03 Jan, 2013 06:57
von rivus
ja koko. mich imponiert gerade das einfache. das trägt die geschichte ins gemüt von jedefrau/jedermann.


lg rivus

Re: Sei

BeitragVerfasst: Sa 05 Jan, 2013 12:18
von kokoschanell
dann danke ich dem gemüt-vollen, netten moderator...lächel

Re: Sei

BeitragVerfasst: Di 15 Jan, 2013 00:56
von Perry
Hallo Koko,
inhaltlich wurde ja bereits alles besprochen, sodass ich mich aufs konstruktive Arbeiten am Text beschränke.
Einmal könnte ich mir gut vorstellen auf "der Schlucht" zu verzichten, weil Hänge solche implizieren.
Zum anderen gefällt mir die Wendung "Geh dir auf den Grund" nicht so gut. Für mich wäre "Geh in dich" treffender und nicht so verquast.
Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen.
LG
Perry

Re: Sei

BeitragVerfasst: Di 15 Jan, 2013 11:43
von kokoschanell
lieber perry,
danke füp deine gedanken.
verquast finde ich das "geh dir auf den grund" nicht, denn eigentlich ist es eine neue konstruktion. etwas auf den grund gehen heißt nachfragen, sich kritisch mit etwas auseinander setzen.
im zusammenhang mit ego wird das eigentlich nicht benutzt. darum gefiel mir grade dieses neu einsetzen in fremden zusammenhang sehr gut.

natürlich bedingen hänge auch abhänge, aber nicht unbedingt schluchten. die sind spitzer, wirken bedrohlicher. ein hang kann auch auf eine strasse münden, eine schlucht mündet nur in sich selbst. ist also unentrinnbar.

insgesamt ist es eher ein einfach strukturiertes werk, das weiß ich. aber mir war irgendwie danach :lach:
lg von koko