hi koko,
ein lyrich versucht eine standortbestimmung. ist es die selbstbefragung eines inneren lyrdu oder die betrachtung eines andren lyrich? hier wird etwas infrage gestellt, eine vermutung aufgestellt, schon mal da gewesen zu sein und bestimmte konstellationen eines lyrlebens schon vorab gekannt zu haben, weil sie vermutlich aber aktuell so beschäftigen, bittet das lyr um einlass in das vorbestimmte, dass es sich offenbare, wenn das lyr die gelegenheit bekommen sollte, einen einblick ins vergangene zu erhalten. ist es aber die rechte zeit, wenn der abend sich sogar schon neigt? das lyr zweifelt
in diesem zweifeln werden ein mehr-hätte-geben-können, ein zuviel ausgelassen, ein vorbestimmtheit ausgelegt, die zur ungewissheit geführt haben, dass die seele, die seelische verfassung, nicht rein genug sei, weil eben zuviel antizipation, bahnung, verplanung passiert ist? weil vieles so sein sollte, wie es war, aber eben zu seelischen belastungen und dem gefühl einer unreinen seele geführt hat ...
es wird aber auch von einem leben auf der sonnenseite unseres planeten berichtet, vom glückseligen schöpfen aus schöngeistigem, poetischem, kondensiertem, dass die selbstwahrnehmung so beeinflusst hat, dass das andere, dunkle, böse, selbstbedrohende, selbstbeschädigende ausgeblendet und gezielt, fremdbestimmt, "gelenkt" wurde .... (ich verknüpfe hier auch bestimmte assoziationen des films "DerPlan"
http://www.youtube.com/watch?v=VOFXbz6vag0, der vieles von bestimmtheit und vermeintlicher bestimmung und dem aufbegehren dagegen erzählt und zudem die Selbstbefragung, wenn sie konsequent durchgeführt wird, führen könnte ... ] sodass eben dieses fremdgefühl in der kritischen selbstreflexion übrig blieb:
das bild vom status quo: die polaritäten des seins treffen sich, bildern die aktuelle selbswahrnehmung, die lebendigkeit will "Blume, der vernarbt des Frostes Schnitte", mit Verlaub für mich die schönste, nachdenkenswerteste Stelle des Textes, die mit den gegensätzliche elementen spielen will, die die festgelegtheiten und selbst(geo)metrischen eingrenzungen etwas entgegensetzen will und die sich damit eine Mitte für das wahre Selbst mitteln, vermitteln könnte.
erstmal so skizziert
lg rivus